D-Tox - Im Auge der Angst
Languages:
- Original Language:Deutsch(Dolby Digital 5.1)
Creator:
- Sylvester Stallone|Charles Dutton
- Jim Gillespie
Review
Aus der Amazon.de-RedaktionJim Gillespies Psychothriller D-Tox - Im Auge der Angst zählt wie das zutiefst melancholische Remake Get Carter und der spektakuläre Rennfahrerfilm Driven zu den Filmen, mit denen Sylvester Stallone, der vielleicht größte Star der 80er-Jahre, im neuen Jahrtausend den Anschluss an seine früheren Erfolge finden wollte. Das erträumte Comeback ist ihm zwar mit keiner der drei Produktionen gelungen, nichtsdestotrotz bilden sie ein ungeheuer faszinierendes Tryptichon, das die Suche eines ehemaligen Stars nach sich selbst und nach einem neuen, zeitgemäßeren Image spiegelt. Dabei hat keiner dieser drei Filme -- auch D-Tox nicht, der zugegebenermaßen nicht an die anderen beiden, zwei unterschätzte Meisterwerke, herankommt -- die hämischen und bitteren Kommentare verdient, die ihre Kinostarts bei uns begleitet haben.
Das erste Drittel von D-Tox ist eine wahre schauspielerische Tour de Force. Als FBI-Agent Jake Malloy stürzt Sylvester Stallone aus dem Himmel direkt in die Hölle, als ein Serienkiller, der sich mit seinem Jäger Malloy verbunden fühlt, dessen Freundin brutal ermordet. Mit dem Tod seiner großen Liebe, den er nicht verhindern konnte, bricht für den FBI-Agenten die Welt zusammen. Er ist nur noch ein Wrack, das seine Arbeit nicht mehr bewältigen kann und sich schließlich völlig betrunken die Pulsadern aufschneidet.
Mit seiner Darstellung dieses Niedergangs schließt Stallone direkt an seine überragenden Leistungen in Cop Land und Get Carter an und beweist einmal mehr, dass er in den letzten Jahren vom Action-Star zum Charakterschauspieler gereift ist. In jedem seiner gebrochenen Blicke und jeder seiner apathischen Bewegungen ist der Schmerz Malloys, diese unerträgliche Verzweiflung, die nur einen Ausweg kennt, in einer Intensität zu spüren, die auch dem Zuschauer das Herz abzudrücken scheint. Jim Gillespie verstärkt diese Empfindung noch durch seine ungeheuer dichte und atmosphärische Inszenierung, die die erste halbe Stunde von D-Tox zu einem wahren Albtraum werden lässt.
Nach dem gescheiterten Selbstmordversuch begibt sich Malloy in eine ganz besondere Drogen- und Alkoholklinik, die ein ehemaliger Polizist in einem früheren Militärbunker in den verschneiten Bergen Wyomings eingerichtet hat. Nur befindet sich unter den anderen Patienten auch der Mörder von Malloys Freundin. Damit verwandelt sich D-Tox von einem unglaublich starken Psychogramm in einen eher mechanischen Slasher-Film, der ganz nach dem Prinzip eines Abzählreims funktioniert. Und während Stallone zunächst an darstellerische Grenzen geht, wird nun nur noch seine physische Präsenz gefordert. Durch sie kann er den Film zwar immer noch tragen, doch man fragt sich, warum auf eine so außergewöhnliche Exposition nur ein ganz und gar durchschnittlicher Thriller folgt. --Sascha Westphal