Jarhead - Willkommen im Dreck
Languages:
- Original Language:Deutsch(Dolby Digital 5.1)
- Original Language:Englisch(Dolby Digital 5.1)
- Untertitel für Hörgeschädigte:Englisch(Dolby Digital 5.1)
- Subtitled:Deutsch
Creator:
- Jake Gyllenhaal
- Peter Sarsgaard
- Sam Mendes
- Lucas Black
- Thomas Newman
Review
Aus der Amazon.de-RedaktionJarhead basiert auf den hervorragenden Aufzeichnungen von Anthony Swofford über dessen Erlebnisse als Scharfschütze der U.S.-Marines im ersten Golfkrieg und ist ein Kriegsfilm, in dem das Warten einen viel größeren Einfluss auf die Hauptfiguren hat als der Krieg selbst und die Vorbereitungen auf den Kampf viel dramatischer sind als die dargestellten Kampfsequenzen. Zuschauer, die auf die übliche Filmaction warten, fühlen sich vielleicht ein wenig veralbert, aber das ist nicht der Punkt. Die Geschichte wird einfach so erzählt, wie sie geschrieben wurde, und wenn einem das Buch gefiel, dann wird man auch den Film mögen. Wenn man es nicht mochte, wird auch der Film nichts daran ändern.
Der Film folgt Swoffords Werdegang (was von Jake Gyllenhall einfühlsam dargestellt wird) vom verwahrlosten Rekruten der Marines (er wurde angeheuert, weil er "sich auf dem Weg zum College verlaufen hatte") über den spezialisierten Marine-Scharfschützen bis hin zu seinem Weg in die Wüste zur Vorbereitung auf den Angriff auf den Irak. Der knallharte überzeugte Marine-Ausbilder Sergeant Sykes (Jamie Foxx) - jener Mann, der Swofford und seinen Späher Troy (Peter Sasarsgaard) in das Scharfschützenteam berufen hatte - führt ihre Ausbildung und die Warterei an, wo ihr Leben von endloser Spannung, sinnlosen absurden Übungen (wie zum Beispiel einem Football-Spiel in der Gluthitze der Wüste mit aufgesetzten Gasmasken, weil das Ganze so besser für die Fernsehkameras der Medien aussieht), noch mehr Training und ständigem Erwarten jenes Moments, wenn sie endlich mit dem Töten anfangen dürfen, bestimmt wird. Als der Krieg beginnt, geht alles für Swaffords Scharfschützenteam zu schnell, und die einzige Chance auf das Töten eines Feindes - wofür sie die ganze Zeit ausgebildet worden waren und worauf sie gewartet hatten - entgeht ihnen, woraufhin sie sich fragen, wofür sie das alles hatten über sich ergehen lassen. Unter der Regie von Sam Mendes (American Beauty) bleibt der Film sehr nahe an der Sprache und Vision des Buchs, aber nicht alles funktioniert wirklich, denn der Film bräuchte mehr als eine wortgetreue Umsetzung, um sein Potenzial voll entwickeln zu können. Mendes' starke und zuweilen apokalyptische Bilder tragen dazu bei und treffen den richtigen Ton: Großaufnahmen von tintenschwarzem Öl, das aus brennenden Ölquellen auf die weite, leere Wüste hinabregnet im Kontrast zu Nahaufnahmen von rohölverschmierten Gesichtern, die sich durch den Schlamm kämpfen, verkörpern auf lebendige Art und Weise das Schlagwort "Willkommen im Dreck". Aber einiges in der zweiten Hälfte des Films wird womöglich manche Zuschauer aus cineastischer Sicht enttäuschen, wohingegen andere vielleicht die mikroskopische Darstellung modernen Chaos und Sinnlosigkeit willkommen heißen. Jarhead ist eines jener Beispiele, bei denen das Buch besser ist als der Film, was jedoch nicht am mangelnden Bemühen liegt. --Dan Vancini